Kekse mit Brombeere und Vanille

Nun hat es mich erwischt. Nein, kein Corona, eine simple Erkältung. Man ist ja in diesen Tagen froh, wenn man nur eine Erkältung hat. Freitag ging es los, irgendwann gegen Mittag, mit Halskratzen. Man räuspert sich und denkt: ist gleich weg. Ne, ist es nicht, es wird mehr. Schnelltest gemacht, negativ, gut. Die sich langsam aufbauende Erkältung konnte mich aber nicht von meinem spontan am Morgen gefassten Plan abhalten: Kekse backen.

In anderen Jahren plane ich wochenlang, welche Kekse ich backe, tausche mich mit G. aus. Es gab Jahre, da lungerten wir wie zwei Fangirls auf die Oktober-Ausgaben der Zeitschriften “Brigitte” und “Freundin” mit ihren Sonderheft Plätzchen, um sie dem Zeitschriftenhändler noch aus den Händen reißen zu können, bevor sie im Regal lagen. Gut, ich übertreibe, aber nur leicht.

Im vergangenen Jahr habe ich zielgerichtet geplant und gebacken, dieses Jahr lief das mehr so nebenbei. Einige Wochen waren wir Mitglieder einer Facebook-Gruppe, die sich ausschließlich mit Weihnachtsbäckerei beschäftigt, aber da mussten wir irgendwann aussteigen, dass ist vielleicht ein extra Text wert, diese Erfahrung. Da gibt es Menschen, die backen 80 Kilogramm Plätzchen und mehr. Man fragt sich: WHY?

Zurück in meine Küche. Freitag morgen schrieb mir G., dass sie gleich anfängt zu backen und ich dachte spontan: Ja, heute ist der Tag, ich will auch! Ich hatte zwar Pläne für den Abend, die wurden spontan geändert. Dann wurde die Einkaufsliste geschrieben und los ging es.

Gebacken wurden in diesem Jahr folgende Kekse:
– Zitronenschnecken
– Linzer Plätzchen
– Vanillekipferl
– Heidesand
– Herrnhuter Herzen

Die Herrnhuter Herzen werden klassischerweise mit Himbeermarmelade gefüllt, ich habe dieses Jahr aber Brombeere genommen. Im August bin ich bei meiner Familie im Wendland gewesen, als die Brombeeren reif waren. Ich bin mit meiner Mutter losgefahren und habe Brombeere gepflückt – wilde Brombeere, wir standen vor einer riesigen, vielleicht 50 Meter langen und zwei Meter hohen Brombeerhecke, die reifen, vollen Früchte fielen uns nur so in die Hände. Die im Sommer gekochte Marmelade kamen in die Herzen, auch optisch macht Brombeere einfach was her, der mit der Marmelade eingefärbte Zuckerguss sieht einfach gut. Brombeere einfach eine richtig starke Farbe, wenn ich an den Kuchen denke oder das vom Gatten selbstgemachte Vanilleeis mit Brombeerschlorz… Die Herrnhuter Herzen sind köstlich geworden.

Im Geschmack auch unübertroffen sind in diesem Jahr die Vanillekipferl. Das liegt nicht nur an dem Rezept dass ich habe, sondern vor allem an den Zutaten, hier: Vanille. Vor ein paar Wochen stolperte ich über die Vanillekiste, ein junges deutsch-madagassisches Paar verkauft Vanille in ihrem Online-Shop. Sie importieren die Vanille direkt aus Madagaskar ohne Zwischenhändler, sie setzten sich für fairen Handel und faire Bezahlung aller Beteiligten ein. So etwas finde ich immer unterstützenswert und die Qualität der Vanille ist einfach top, ich bin mehr als zufrieden.

Ich mag es, wenn die Kipferl nicht zu dünn sind, lieber etwas dicker und dann, wenn sie noch nicht ausgekühlt sind, noch möglichst warm, aber nicht mehr zerbrechen, wenn man sie anfasst, werden sie in Vanille-Puderzucker gewälzt. Dann kann sich der Zucker mit der Vanille in den warme Mürbeteig richtig gut hineinsaugen.

Weil ich am Freitag erst relativ spät angefangen habe zu backen, ging es am Sonnabend weiter. Nachmittags war alles weggebacken, die Küche war wieder sauber und nun kann ich mich voll und ganz meiner Erkältung hingeben. Denke, ich werde es aber überleben, obwohl Männergrippe und so.

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